Im Frühjahr war ich noch ganz enttäuscht, dass ich die Wölfe in Potsdam nicht fotografieren konnte – man kann halt nicht alles schaffen …
So erwartete ich gespannt die Ausstellung „Die Wölfe sind zurück“ in Berlin : mitten in der Hauptstadt am Washington Platz direkt vor dem Hauptbahnhof sollten die Skulpturen des Künstlers Rainer Opolka vom 06. – 16. August 2016 Station machen. Ich beschloss, gleich zur Eröffnung direkt nach dem Dienst hinzudüsen. Das Wetter spielte mit, und es regnete nicht. 🙂
Erst war ich ein bisschen enttäuscht, dass ich die Wölfe kaum freigestellt fotografieren konnte, es waren einfach zu viele Passanten, Touristen, Reisende, Ausstellungsinteressierte da. Aber schnell erkannte ich, dass das den Reiz ausmachte: viele verblüffte, neugierige Menschen. Kann es denn etwas Erfolgversprechenderes für eine Ausstellung gegen Hass und Gewalt geben, als mitten im normalen Alltagsleben stattzufinden?
Mich hat sehr beeindruckt, dass die Wölfe so unheimlich lebendig wirkten, fast ausnahmslos auf die Augen fokussiert, schienen sie real zu sein: die Rädelsführer, die Schießbereiten, die in ihre Kraft Verliebten, die räudigen Duckmäuser, die blind Folgenden, die Speichellecker, die Geifernden.
Wie immer, so auch bei diesem Album: enjoy 🙂 und hingehen!
Am 18. April 2016 stand sie an: die Vernissage meiner zweiten Ausstellung. ♥ Bis zum 20. Mai 2016 hängen die Fotos in der Stadtteilbibliothek Kladow .
Am Ausstellungsmorgen waren die letzten Fotokunst-Karten eingetütet, schnell noch ein Stündchen Schlaf, dann ging auch schon der Transport meiner 16 Foto-Pakete los. Wie schön, auch dieses Mal so zupackende Helfer (die dann auch noch das Geschehen knipsen) zu haben. Die Sonne schien, dieses Jahr stürmte es nicht: ideale Bedingungen zum Be- und Entladen. Egal, wie gut vorbereitet man ist, zügig dreieinhalb Stunden benötigten wir dennoch für die Hängung. Neu dieses Mal dabei: ein Foto-Vorhang, um die Foto-Karten besser vorzustellen. Übrigens: die persönliche Beratung und Entwicklung von allen Fotos lag wieder in Händen von Foto Hollin .
Dann blieb noch genügend Zeit, um Luft zu holen: ein paar Schritte durch den Frühling wandeln, in Ruhe gut essen gehen und sich auf die Vernissage freuen. 😉
Es war eine ganz wunderbare Ausstellungs-Eröffnung in einem feinen Rahmen mit bekanten und unbekannten Gästen und viel Zuspruch. Über ein Feedback habe ich mich besonders gefreut:
Bin immer schwer beeindruckt, weil ich weiß, das etwas Schönes zu sehen und es dann so auf dem Foto wieder zu finden, ist schwer. Aber noch besser sind die alltäglichen Dinge, die man achtlos links liegen lässt. Ich habe dafür kein Blick. Freue Dich über diese schöne Begabung.
Meine erste Ausstellung vom 31.03. – 08.05.2015 in der Stadtteilbibliothek Kladow / verlängert bis 29.05.2015
Vom „Hey, komm mach doch mal!“ bis zum Entschluss, den Schritt wirklich zu wagen, war es ein längerer Prozess.
Als ich mich dann im Sommer 2014 spontan dafür entschieden hatte, musste eine Location her. Die war dann auch zügig gefunden: die Stadtteilbibliothek Kladow.
Vier Ausstellungswände, die Platz für 16 Pics bieten würden, schienen mir genau der richtige Rahmen für den Einstieg.
Ich hatte ein knappes dreiviertel Jahr, alles zum ersten Mal zu organisieren, hört sich lang an, ABER, wenn man das neben dem Job macht, braucht man die Zeit definitiv.
Schon fing auch schon die Grübelei an:
welches Thema
welche Rahmen
Passepartouts ja/nein
Aufhängungen
Beschriftung / Fotos
Einladungen, Plakate, Visitenkarten
hängender Rahmen für Visitenkarten und Besprechungsbüchlein
Karten für Grußkarten bzw. kleinere Bilder & Aufsteller
Transport
Getränke & Knabbereien
Lange war ich hin- und hergerissen, ein einziges Thema oder eine breitere Palette an Pics vorzustellen. Schließlich übernahm ich den Titel meiner Homepage: „Momentaufnahmen, denn alles ist im Fluss“.
Die Rahmen sollten alle gleich sein, damit wirklich ein Ausstellungs-Feeling entstehen sollte. Außerdem sollten sie leicht im Gewicht sein und gleichzeitig leicht zu verstauen sein. Passepartouts sollten es auch unbedingt sein. Das Maß für die Fotos stand schnell fest: 30 x 45 cm. Alu-Rahmen sind natürlich super, aber leider auch sehr kostenintensiv, von diesem Gedanken trennte ich mich folglich ziemlich schnell. Das Rennen machten dann blaue Rahmen im Maß 50 x 60 cm. Als ich die Lieferung auspackte und feststellen musste, dass die Hälfte zertrümmert war, verfluchte ich mich schon, warum ich überhaupt auf die Schnapsidee verfallen war, eine Ausstellung machen zu wollen. Aber, es wurde nachgeliefert – puuuuuh!
Die Lieferung der 16 Passepartouts war 1A – man muss ja auch mal Glück haben! (Nach zeitintensiver Online-Recherche bei Viktor Steinhauer Produktion und Vertrieb gekauft.)
29 Perlonseile mit Schlaufen und Bilderhaken verkaufte ein Künstler nigelnagalneu – konnte keine Gebrauchsspuren finden.
Plakate, Einladungen und Visitenkarten wurden selbst kreiert und ein supernetter Copy-Shop war auch gefunden.
Bunte Karten und Karten aus Bütten warteten bereits auf ihren Einsatz. Zum angenehmen Präsentieren musste natürlich eine Kiste her, nebst Cellophan-Tüten und einem hochwertigen Fineliner zum Signieren.
Homepage bestand bereits nebst Mail-Adresse.
Und das Wichtigste????? Die Bildauswahl – habe ich wirklich erst auf der Zielgeraden vorgenommen. Mir schwebten immer Fotos in Gedanken vor Augen, aber die Umsetzung war dennoch kompliziert. Bis ich wusste: es müssen Foto-Paare sein, und es müssen Fotos sein, die einfach und klar sind. Sie sollten einen Eindruck von meinen Blickwinkeln vermitteln.
Schließlich ging es zu Foto-Hollin mit meiner Bilderauswahl für die Ausstellung und mit den Motiven für die Karten bzw. kleinen Bilder. Toller Service, Beratung, Unterstützung und Qualität! Ohne dieses Foto-Fachgeschäft wäre ich aufgeschmissen gewesen.
Als letztes kam dann das Rahmen (der Aufwand ist nicht zu unterschätzen!), Probehängen und das Erstellen von rund 100 Karten.
Und …… helfende Hände für Transport und Aufhängung sind natürlich eine feine Sache.
Plötzlich war es soweit: alle Bilder hingen, die Gäste kamen trotz Windstärke 12!!!!! Plötzlich war das dreiviertel Jahr um, und ich stand inmitten meiner ersten eigenen Ausstellung und sehr zugewandter Besucher mit einer rundum positiven Resonanz.
Ich hätte nie gedacht, dass alles so schön würde und bin sehr dankbar für all das Positive.